Begehbares Kunstwerk:
das Graffiti-Projekt an der Station Leverkusen Mitte.
Ein Bahnhof wird zur Galerie – und Mobilität trifft auf Kreativität.
Der Bahnhof Leverkusen Mitte zeigt sich seit Oktober 2025 in einem völlig neuen Licht: Im Rahmen des Projekts „Streetart meets Stations“ hat der Künstler Damian G. Bautsch die Unterführung mit einem farbenfrohen, großflächigen Kunstgraffiti gestaltet. Das Werk, inspiriert vom lebhaften Charme eines Candyshops, verleiht dem Bahnhof eine freundliche, positive Atmosphäre – und macht aus einem alltäglichen Verkehrsknotenpunkt einen echten Blickfang.
Eckdaten
| Station | Leverkusen Mitte |
| Zeitpunkt der Graffiti-Realisierung | 2025 |
| Elemente | Personenunterführung und Aufgänge |
| Programm | Graffitioffensive go.Rheinland GmbH und DB InfraGO AG |
| Künstler |
Damian G. Bautsch
|
Das Projekt befindet sich hier:

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Gemeinsame Initiative für mehr Aufenthaltsqualität
Das Projekt ist Teil einer gemeinsamen Aktion von go.Rheinland und DB InfraGO, die darauf abzielt, Bahnhöfe im Verbandsgebiet zu verschönern, Vandalismus vorzubeugen und die Aufenthaltsqualität spürbar zu verbessern.
„Bahnhöfe sind zentrale Orte der Mobilität, aber auch Orte, die Menschen täglich erleben“, betont Marcel Winter, Geschäftsführer von go.Rheinland. „Mit Streetart schaffen wir Orte, an denen man sich gerne aufhält – und zeigen, dass Infrastruktur und Kultur wunderbar zusammenpassen.“
Auch Michael Hundacker vom Bahnhofsmanagement DB Köln bestätigt den positiven Effekt: „Bunte, gut beleuchtete Unterführungen tragen dazu bei, dass sich Reisende wohler fühlen – und sie helfen nachweislich, Schmierereien zu reduzieren. So leisten wir gemeinsam einen Beitrag zur Verkehrswende.“
Streetart als Teil der Mobilitätskultur
go.Rheinland investiert bewusst in künstlerische Projekte wie dieses. Der jährlich erscheinende Stationsbericht liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Bahnhöfe attraktiver gestaltet werden können. Kunstgraffiti sind dabei ein wirkungsvolles Mittel: Sie schaffen Identität, fördern ein positives Umfeld und setzen ein starkes Zeichen gegen Vandalismus.
Interview Damian G. Bautsch
Du hast bereits einige Bahnstationen in NRW verschönert. Wie planst Du die Kunstgraffitis für die Stationen und gab es bei der Umsetzung in Leverkusen-Mitte Besonderheiten?
Meinen ersten Bahnhof konnte ich 2018 in Erkrath gestalten, wo ich bis dato schon einige größere Projekte umsetzen durfte. Die Vermittlung lief damals über das Kunsthaus Erkrath für dass ich damals einen Graffitiwettbewerb gewinnen konnte. Dann kamen 2021 die Bahnhöfe in Düsseldorf-Rath und Solingen HBF hinzu.
Vor der Planung versuche ich mich erstmal mit dem Stadtteil und dem Bahnhof der bemalt werden soll bemalt, auseinanderzusetzen. Dazu gehört immer eine Erkundung des Bahnhofs und der unmittelbaren Umgebung von der ich mich inspierieren lasse. Jeder Bahnhof ist von der Architektur her meistens einzigartig. Und ich versuche immer die Formatvorgaben, die so ein Gebäude mitbringt zu berücksichtigen und drauf einzugehen, um dann Reize zu setzen und z.b. Spannung zu erzeugen. Nicht jedes Motiv passt an jede Stelle. Da muss man schon genau hinsehen wo, welches Motiv Sinn macht.
Zumeist werden aber auch vom Auftraggeber Motive gewünscht, die die jeweilige Umgebung Wiederspiegeln. Anschliessend erfolgt eine Recherche die mir z.b. etwas über die Geschichte des Stadtteils erzählt. Mitunter beschäftigt man sich dann schon sehr intensiv mit dem Projekt um dann im Kern eine visuell ansprechende Lösung zu entwickeln.
Der Teil im Bahnhof Leverkusen-Mitte den ich gestalten durfte, hatte sich vor Ort schon etwas unbehaglich angefühlt. Mein Anliegen war nicht nur repräsentative Motive künstlerisch darzustellen sondern auch ein absolut positives Erlebnis beim durchqueren der Unterführung hervorzurufen. Das habe ich mit den freundlichen Farbenharmonien umgesetzt. Und ich finde es hat gut funktioniert.
Das Projekt "Streetart meets Station" versucht die positiven Aspekte von Graffitis im ÖPNV hervorzuheben - wie siehst Du die Verbindung von Graffiti und Bahnverkehr und was sind deiner Meinung nach die größten Herausforderungen dabei?
Ich finde es toll dass der ÖPNV das Thema „Kunst im öffentlichen Raum“ für sich entdeckt hat und so Künstlern eine Plattform bietet und seine Immobilien optisch aufwertet und attraktiver macht.
Legale Graffiti und Fassadengestaltungen haben ja schon seit langem Einzug in die allgemeine Unternehmenslandschaft gefunden.
Nie wurden so viele Wände/Objekte/Fassaden künstlerisch aufgewertet/bespielt, wie das aktuell der Fall ist. Farbe tut Gebäuden einfach gut.
Graffiti und Bahnverkehr sind ja schon lange miteinander verbunden. Z.b. durch illegale Bilder die entlang der Bahnstrecken sichtbar sind und von der Bevölkerung als Schmierei wahrgenommen werden.
"Streetart meets Station“ trägt da auf jeden Fall zu bei, dass Graffiti nicht mehr so negativ gesehen werden. Die Resonanz in der Bevölkerung auf legale Graffiti/Fassadengestaltung ist zu 99% positiv und findet viel Anerkennung. Das bekomme ich immer wieder mit durch die Dialoge von Passanten die mich bei der Arbeit ansprechen.
Wenn Du Dir ein Projekt oder Objekt zum Besprühen aussuchen dürftest, was wäre das?
Ein Schiff oder ein Flugzeug wären mal spannend… :)























